Myofunktionelle Störungen sind Muskeldysfunktionen im Schädelbereich. Diese betreffen besonders die Zunge, die Lippen und die Kaumuskeln.
Die Ursachen können vielfältig sein. Orale Habits wie das Lutschen am Daumen/ Fingern oder der längere Einsatz von Schnuller können dazu führen, dass das Gehirn falsche Bewegungsmuster abspeichert und es zu einer verhäuften Atmung über den Mund anstatt über die Nase kommt. Aber auch Allergien und häufige Atemwegsinfekte können eine Ursache darstellen.
Folgend stellt sich meist eine fehlerhafte Zungenruhelage ein. Die Zunge ist zwischen den Zähnen oder Lippen sichtbar, schluckt dadurch mit Druck frontal oder lateral gegen die Zähne.
Durch die intensive Arbeit im Netzwerk mit Zahnärzt*innen, Kieferorthopäd*innen, Ostheopath*innen und anderen Logopäd*innen ist die myofunktionelle Therapie ein wichtiger Schwerpunkt in unserer Praxis geworden. Dabei haben wir auch orale Restriktionen im Blick und arbeiten sowohl begleitend vor als auch nach Frenotomie ( Durchtrennung des Zungenbandes) intensiv mit anderen Fachdisziplinen zusammen. Durch mehrjährige Fortbildung bei Juan Brondo, der gemeinsam mit Castillo Morales die orofaziale Regulationstherapie entwickelt hat, ist mir die Arbeit bereits ab Säuglingsalter vertraut.